Mitte der 1950er-Jahre definierte Mušič in seinen farbintensiven Arbeiten die Landschaft einschließlich der Bildprotagonisten gleichsam als ornamentales Gewebe, um bald einen Schritt in die Abstraktion zu wagen. Diese bis 1963 währende Phase wurde von einem Werkkreis abgelöst, in welchem Mušič zunehmend zu einer anthropomorphen Auffassung der Landschaft fand. Das unauslöschliche Trauma der KZ-Erfahrung verarbeitete der Maler abermals ab 1970 im Bilderzyklus Wir sind nicht die Letzten. Diesen schonungslosen Visionen des Schreckens folgten Stimmungsbilder aus Mušičs venezianischer Wahlheimat sowie zahlreiche in gedämpften Tönen gemalte Selbstbildnisse. Diese sind Zeugnisse einer unermüdlichen Suche nach den Antworten auf die Grundfragen der menschlichen Existenz. Anhand von über 160 Leihgaben aus mehreren internationalen Sammlungen werden alle Schaffensphasen des stillen Einzelgängers präsentiert.